Was ist der Weltarmutsindex - was der WElthungerindex
Es gibt verschiedene Indizes um Armut und Hunger in einzelnen Ländern darzustellen und einzuordnen. Auf dieser Seite erläutern wir den Unterschied zwischen dem Weltarmutsindex und dem Welthungerindex. Weiter erfahrt Ihr im Text, welche Bedeutung Hunger und Armut weltweit haben und wie einzelne Länder im Detail davon betrofffen sind.
Auf der Weltkarte ist sehr deutlich zu sehen, dass Hunger vor allem in Afrika und Südasien stattfindet. Diese Bereiche stellen auch den Schwerpunkt unserer Unterstützung dar. Unser Ziel ist es Hilfe in die Regionen zu bringen, welche unsere Unterstützung am meisten benötigen.
Hunger
Was ist Hunger?
Täglich genügend zu Essen auf dem Teller zu haben, um bei guter Gesundheit zu sein, ist nicht für jede*n auf der Welt eine Selbstverständlichkeit. Aber um ein gesundes und produktives Leben führen zu können, benötigt jeder Mensch eine gewisse Zufuhr an Kalorien. Laut FAO (UN-Organisation für Nahrungsmittel und Landwirtschaft) sollen wir zwischen 1.660 und 2.050 Kilokalorien täglich aufnehmen, durch ausgewogene und gesunde Lebensmittel. Wenn dies nicht gegeben ist, so liegt eine Unter- oder Fehlernährung vor. Als Folge davon leiden Menschen an Hunger. Im Jahr 2021 betraf das rund 811 Millionen Menschen.
Indikatoren
Woran erkennen wir Hunger?
Um Hunger weltweit messen und vergleichen zu können, werden verschiedene Indikatoren in der Bevölkerung berücksichtigt, entsprechende Werte berechnet und ins Verhältnis gesetzt. Daraus entsteht der Welthungerindex (WHI), der von der Welthungerhilfe und dem Alliance2015-Partner Concern Worldwide jährlich herausgegeben wird. Die entsprechenden Zahlen werden pro Land erhoben – sofern dies möglich ist. Im Jahr 2021 konnten für 19 Länder keine zuverlässigen Daten über den WHI erhoben werden, sodass u.a. über den Belarus, Kroatien und China keine Aussage zum Welthungerindex getroffen werden kann.
Für die Berechnung der Welthungerindex werden folgende Indikatoren der Landesbevölkerung berücksichtigt:
- Unterernährung: Diese kommt bei unzureichender Nahrungsaufnahme zustande und beschreibt den Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Ursachen für Unterernährung kann die Menge oder auch die Qualität von Nahrung sein wie auch mangelhafte Nährstoffverwertung durch Krankheit. Diese wiederum kann hervorgerufen werden durch schlechte gesundheitliche Betreuung, fehlenden Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung oder mangelnden Zugang zu Essen im Haushalt. Für den Welthungerindex wird der prozentuale Anteil der unterernährten Gesamtbevölkerung eines Landes verwendet, also der Kinder und Erwachsenen.
- Auszehrung bei Kindern: Für diesen Indikator wird bei Kindern unter 5 Jahren das Gewicht ins Verhältnis zur Körpergröße gesetzt. Ist dies nicht dem Normalgewicht entsprechend, sind die Kinder ausgezehrt (englisch: „wasted“). Es handelt sich dabei um eine akute Unterernährung für einen begrenzten Zeitraum, beispielsweise während Dürren, Kriegen oder Katastrophen.
- Wachstumsverzögerung bei Kindern: Hierbei wird die Körpergröße mit dem Alter verglichen. Ist ein Kind zu klein für sein Alter und zeigt somit Wachstumsverzögerung auf, spricht man von „stunted“. Diese gesundheitlichen Folgen sind auf chronische Unterernährung im Kindesalter zurückzuführen und nicht mehr rückgängig zu machen. Wenn für die betroffenen Kinder dann zusätzlich die akute Unterernährung hinzukommt, ist ihr Leben bedroht.
- Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren: Wenn Kinder nicht genügend zu essen haben, ist der Tod ist die gravierendste Auswirkung von Hunger.
WHI Index | Bewertung |
---|---|
≥ 50 | Länder mit einem gravierenden WHI-Wert |
35-49,9 | Länder mit einem sehr ernsten WHI-Wert |
20-34,9 | Länder mit einem ernsten WHI-Wert |
10-19,9 | Länder mit einem mäßigen WHI-Wert |
≤9,9 | Länder mit einem niedrigen WHI-Wert |
Je höher der Wert, desto größer ist der Hunger vor Ort – 0 bedeutet also „kein Hunger“ und alles über dem Wert 50 ist definiert als „gravierend“. Ein Wert von 100 hieße, dass in dem Land alle Werte gleich dem höchsten im Jahr davor gemessenen Wert wären.
Die Daten für den Welthungerindex werden von verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen sowie anderen multilateralen Stakeholdern geliefert. Dazu gehören beispielsweise die FAO, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNICEF und Demographic and Health Surveys (DHS). Der Welthungerindex berücksichtigt immer die aktuellsten vorliegenden Daten zugrunde. Diese werden auch für Schätzungen herangezogen, falls keine Originaldaten zur Verfügung stehen.
Zahlen
Hunger in Zahlen
Bei all den Zahlen und Berechnung stellt sich die Frage: lässt sich Hunger überhaupt messen und was sagt das über das Land und die Entwicklungschancen der Menschen vor Ort aus?
Kritisiert wird am WHI vor allem, dass die erhobenen Daten zu den Indikatoren nicht ausreichend belastbar sind. Dies zeigt schon die Tatsache, dass in immer noch vielen Ländern gar keine Daten erhoben werden können, weil dort Kriege oder Unruhen herrschen. Auch in Ländern mit sehr geringer Bevölkerungsanzahl (z.B. Belize) werden keine Daten ermittelt.
Das hat mitunter zur Folge, dass in einem Jahr für das eine Land Daten von 2017 in den WHI einfließen, in einem anderen Land aber von 2019. Es wäre also theoretisch auch möglich, dass in einem Land ohne Datenerhebung die Situation noch schlechter ist, als die belegten Werte auf dem letzten Platz der Rangliste des Welthungerindex.
Außerdem lässt sich aufgrund der Berechnungsmatrix der Welthungerindex eines Jahres nicht mit dem Vorjahr vergleichen. Das liegt unter anderem daran, dass die Anzahl der vergleichbaren Länder von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein kann – und so auch die Werte, die bei der Berechnung für die Standardisierung der Indikatoren verwendet werden. Stattdessen können die Werte mit den Referenzjahren 2000, 2006 und 2012 verglichen werden.
Die Aussagekraft ist daher nur für ein konkretes Jahr stark, zeigt aber dort die schlimmsten globalen Hungersituationen sowie positive Entwicklungen für einige Nationen.
Einige Daten zum Welthungerindex und weitere Kennzahlen haben wir in dieser Tabelle zusammengefasst:
Land | WHI 2021 | Bevölkerung unter 1,90 $ pro Tag | Bevölkerung unter 3,20 $ pro Tag | Bevölkerung unter 5,50 $ pro Tag | Jahr | Alphabetisierungsrate 2015 | Kindersterblichkeit je 1.000 Geburten 2016 | Lebenserwartung 2016 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ägypten | 12,5 | 3,8 % | 28,9 % | 72,6 % | 2017 | 38,2 % | 22,8 | 72,7 |
Albanien | 6,2 | 1,3 % | 8,2 % | 33,8 % | 2017 | 97,6 % | 13,5 | 78,3 |
Algerien | 6,9 | 0,5 % | 3,9 % | 29,2 % | 2011 | 80,2 % | 25,2 | 76,8 |
Angola | 26,0 | 49,9 % | 71,5 % | 88,5 % | 2018 | 71,1 % | 82,5 | 56,0 |
Argentinien | 5,3 | 1,5 % | 4,9 % | 14,4 % | 2019 | 98,1 % | 11,1 | 77,1 |
Armenien | 7.2 | 1,4 % | 12,3 % | 50,0 % | 2017 | 99,8 % | 13,4 | 74,6 |
Aserbaidschan | 7,5 | 0,5 % | 2,7 % | 18,8 % | 2008 | 99,8 % | 30,9 | 72,5 |
Äthiopien | 24,1 | 27,3 % | 62,2 % | 85,0 % | 2015 | 49,1 % | 58,4 | 62,2 |
Australien | 0,5 % | 0,7 % | 0,7 % | 2014 | >99,9 % | 3,7 | 82,2 | |
Bangladesch | 19,1 | 14,8 % | 52,9 % | 84,5 % | 2016 | 61,5 % | 34,2 | 73,2 |
Belarus | ≤5,0 | 0,0 % | 0,0 % | 0,2 % | 2019 | 99,7 % | 3,9 | 72,7 |
Belgien | 0,1 % | 0,1 % | 0,2 % | 2018 | >99,9 % | 3,9 | 81,0 | |
Benin | 22,2 | 49,8 % | 76,2 % | 90,6 % | 2015 | 38,4 % | 97,6 | 61,9 |
Bhutan | 1,5 % | 12,0 % | 38,6 % | 2017 | 64,9 % | 32,4 | 70,1 | |
Bolivien | 12,7 | 5,8 % | 11,8 % | 24,7 % | 2017 | 95,7 % | 36,9 | 69,2 |
Bosnien und Herzegowina | ≤5 | 0,1 % | 0,6 % | 3,5 % | 2011 | 98,5 % | 6,0 | 76,7 |
Botswana | 23,2 | 16,1 % | 38,5 % | 60,4 % | 2015 | 88,5 % | 40,6 | 54,5 |
Brasilien | ≤5,0 | 4,6 % | 9,1 % | 19,7 % | 2019 | 92,6 % | 15,1 | 73,8 |
Bulgarien | 6,1 | 0,9 % | 2,2 % | 6,9 % | 2018 | 98,4 % | 7,6 | 74,5 |
Burkina Faso | 24,5 | 43,4 % | 76,4 % | 92,3 % | 2014 | 36,0 % | 84,6 | 55,5 |
Burundi | 35,0 – 49,9 | 73,7 % | 90,1 % | 97,1 % | 2013 | 85,6 % | 71,7 | 60,5 |
Chile | ≤5,0 | 0,7 % | 1,8 % | 6,4 % | 2017 | 97,3 % | 8,3 | 78,8 |
Volksrepublik China | ≤5,0 | 0,5 % | 5,4 % | 24,0 % | 2016 | 96,4 % | 9,9 | 75,5 |
Costa Rica | 5,3 | 1,0 % | 2,7 % | 9,7 % | 2017 | 97,8 % | 8,8 | 78,6 |
Dänemark | 0,2 % | 0,2 % | 0,3 % | 2018 | >99,9 % | 4,4 | 79,4 | |
Deutschland | 0,0 % | 0,2 % | 0,5 % | 2016 | >99,9 % | 3,8 | 80,7 | |
Dominikanische Republik | 8,0 | 0,6 % | 2,7 % | 12,4 % | 2019 | 91,8 % | 30,7 | 78,1 |
Dschibuti | 27,4 | 17,1 % | 40,2 % | 70,6 % | 2017 | 64,2 | 63,2 | |
Ecuador | 14,0 | 4,8 % | 10,8 % | 29,9 % | 2017 | 94,5 % | 20,9 | 76,8 |
El Salvador | 8,9 | 1,9 % | 9,8 % | 31,6 % | 2015 | 88,4 % | 15,0 | 74,4 |
Elfenbeinküste | 24,5 | 27,9 % | 57,0 % | 81,8 % | 2015 | 43,1 % | 91,8 | 58,7 |
Estland | ≤5,0 | 0,2 % | 0,5 % | 0,8 % | 2018 | 99,8 % | 2,9 | 76,7 |
Eswatini | 17,0 | 29,2 % | 52,1 % | 72,0 % | 2016 | 87,5 % | 70,4 | 51,6 |
Fidschi | 8,6 | 1,5 % | 14,5 % | 49,6 % | 2015 | 72,7 | ||
Finnland | 0,1 % | 0,1 % | 0,2 % | 2018 | >99,9 % | 2,3 | 80,9 | |
Frankreich | 0,0 % | 0,0 % | 0,1 % | 2018 | >99,9 % | 3,9 | 81,9 | |
Gabun | 16,6 | 3,4 % | 11,3 % | 32,4 % | 2017 | 83,2 % | 47,4 | 52,1 |
Gambia | 17,6 | 10,3 % | 38,4 % | 72,7 % | 2015 | 55,5 % | 65,3 | 64,9 |
Georgien | 6,3 | 3,8 % | 14,9 % | 42,0 % | 2019 | 99,8 % | 10,7 | 76,2 |
Ghana | 14,9 | 13,3 % | 30,5 % | 56,9 % | 2016 | 76,6 % | 58,8 | 66,6 |
Griechenland | 0,1 % | 0,3 % | 2,9 % | 2018 | 97,7 % | 3,8 | 80,5 | |
Guatemala | 19,6 | 9,5 % | 25,3 % | 50,1 % | 2014 | 79,3 % | 28,5 | 72,3 |
Guinea | 20,0 – 34,9 | 35,3 % | 70,3 % | 92,3 % | 2012 | 30,4 % | 89,0 | 60,6 |
Guinea-Bissau | 20,0 – 34,9 | 67,1 % | 84,5 % | 93,4 % | 2010 | 59,9 % | 88,1 | 50,6 |
Haiti | 32,8 | 24,9 % | 51,0 % | 79,0 % | 2012 | 60,7 % | 67,0 | 63,8 |
Honduras | 12,8 | 17,2 % | 31,6 % | 52,6 % | 2017 | 88,5 % | 18,7 | 71,1 |
Indien | 27,5 | 21,2 % | 60,4 % | 86,8 % | 2011 | 71,2 % | 43,0 | 68,5 |
Indonesien | 18,0 | 2,7 % | 19,9 % | 52,2 % | 2019 | 93,9 % | 26,4 | 72,7 |
Irak | 22,8 | 1,7 % | 14,8 % | 52,4 % | 2012 | 79,7 % | 31,2 | 74,9 |
Iran | 7,7 | 0,5 % | 3,1 % | 14,0 % | 2018 | 86,8 % | 15,1 | 71,4 |
Irland | 0,2 % | 0,5 % | 0,8 % | 2018 | >99,9 % | 3,6 | 80,8 | |
Island | 0,0 % | 0,0 % | 0,0 % | 2017 | >99,9 % | 2,1 | 83,0 | |
Israel | 0,2 % | 0,7 % | 2,7 % | 2016 | >99,9 % | 3,5 | 82,4 | |
Italien | 1,4 % | 1,8 % | 3,1 % | 2017 | 99,2 % | 3,3 | 82,2 | |
Jamaika | 8,6 | 1,7 % | 8,9 % | 29,4 % | 2004 | 88,7 % | 15,3 | 73,8 |
Japan | 0,7 % | 0,9 % | 1,2 % | 2013 | >99,9 % | 2,7 | 85,0 | |
Jemen | 45,1 | 18,8 % | 52,2 % | 81,6 % | 2014 | 70,1 % | 55,5 | 65,5 |
Jordanien | 8,8 | 0,1 % | 2,1 % | 18,1 % | 2010 | 96,7 % | 17,6 | 74,6 |
Kamerun | 18,6 | 24,0 % | 45,0 % | 69,2 % | 2014 | 75,0 % | 79,7 | 58,5 |
Kanada | 0,2 % | 0,5 % | 0,7 % | 2017 | >99,9 % | 4,9 | 81,9 | |
Kap Verde | 8,1 % | 26,5 % | 53,1 % | 2007 | 87,6 % | 72,1 | ||
Kasachstan | 6,4 | 0,0 % | 0,4 % | 8,6 % | 2017 | 99,8 % | 11,4 | 70,8 |
Kenia | 23,0 | 36,8 % | 66,2 % | 86,5 % | 2015 | 78,0 % | 49,2 | 64,0 |
Kirgisistan | 8,6 | 1,5 % | 19,6 % | 66,4 % | 2017 | 99,5 % | 21,1 | 70,7 |
Kolumbien | 8,9 | 3,9 % | 13,1 % | 27,6 % | 2017 | 94,7 % | 15,3 | 75,7 |
Komoren | 35,0 – 49,9 | 17,7 % | 36,9 % | 63,1 % | 2013 | 77,8 % | 64,2 | |
Demokratische Republik Kongo | 39,0 | 77,1 % | 91,3 % | 97,8 % | 2012 | 77,3 % | 94,3 | 57,3 |
Republik Kongo | 30,3 | 37,0 % | 61,3 % | 82,4 % | 2011 | 79,3 % | 54,1 | 59,3 |
Südkorea | 0,2 % | 0,2 % | 0,7 % | 2016 | >99,9 % | 3,4 | 82,4 | |
Kosovo | 0,4 % | 3,6 % | 24,4 % | 2017 | 91,9 % | |||
Kroatien | ≤5,0 | 0,4 % | 0,7 % | 2,4 % | 2018 | 99,3 % | 4,7 | 75,9 |
Laos | 19,5 | 10,0 % | 37,4 % | 70,4 % | 2018 | 79,9 % | 63,9 | 64,3 |
Lesotho | 27,4 | 27,2 % | 49,9 % | 73,2 % | 2017 | 79,4 % | 93,5 | 53,0 |
Lettland | ≤5,0 | 0,5 % | 0,9 % | 3,0 % | 2014 | >99,9 % | 4,6 | 74,5 |
Libanon | 9,7 | 0,0 % | 0,1 % | 2,0 % | 2013 | 93,9 % | 8,1 | 77,6 |
Liberia | 33,3 | 40,9 % | 72,6 % | 92,2 % | 2016 | 47,6 % | 67,4 | 59,0 |
Litauen | ≤5,0 | 0,9 % | 1,3 % | 2,4 % | 2018 | 99,8 % | 5,3 | 74,9 |
Luxemburg | 0,3 % | 0,4 % | 0,6 % | 2018 | >99,9 % | 2,4 | 82,3 | |
Madagaskar | 36,3 | 77,8 % | 91,1 % | 97,3 % | 2012 | 64,7 % | 46,4 | 65,9 |
Malawi | 21,3 | 70,3 % | 89,4 % | 96,7 % | 2016 | 65,8 % | 55,1 | 61,2 |
Malaysia | 12,8 | 0,0 % | 0,2 % | 2,7 % | 2015 | 94,6 % | 8,3 | 75,0 |
Malediven | 7,3 % | 24,4 % | 54,3 % | 2009 | 99,3 % | 75,6 | ||
Mali | 24,8 | 49,3 % | 79,0 % | 94,8 % | 2009 | 38,7 % | 110,6 | 55,8 |
Marokko | 8,8 | 0,9 % | 7,3 % | 30,2 % | 2013 | 72,4 % | 27,1 | 76,9 |
Mauretanien | 22,6 | 5,9 % | 23,6 % | 58,3 % | 2014 | 52,1 % | 81,4 | 63,0 |
Mauritius | 12,2 | 0,2 % | 2,2 % | 12,7 % | 2017 | 90,6 % | 75,6 | |
Mexiko | 8,5 | 1,7 % | 6,5 % | 22,7 % | 2018 | 94,4 % | 75,9 | |
Moldau | 0,0 – 9,9 | 0,1 % | 1,1 % | 16,3 % | 2017 | 99,4 % | 15,9 | 70,7 |
Mongolei | 6,1 | 0,5 % | 5,0 % | 27,1 % | 2018 | 98,4 % | 17,9 | 69,6 |
Montenegro | ≤5,0 | 0,0 % | 0,8 % | 4,8 % | 2014 | 98,7 % | 3.8 | |
Mosambik | 33,3 | 63,7 % | 82,4 % | 92,2 % | 2014 | 58,8 % | 71,3 | 53,3 |
Myanmar | 17,5 | 6,5 % | 30,2 % | 67,9 % | 2015 | 93,1 % | 50,8 | 66,6 |
Namibia | 20,2 | 13,8 % | 30,3 % | 51,0 % | 2015 | 81,9 % | 45,2 | 63,6 |
Nepal | 19,1 | 15,0 % | 50,9 % | 83,0 % | 2010 | 64,7 % | 34,5 | 70,7 |
Nicaragua | 14,0 | 3,6 % | 13,8 % | 36,4 % | 2014 | 82,8 % | 19,7 | 73,2 |
Niederlande | 0,1 % | 0,2 % | 0,3 % | 2018 | >99,9 % | 3,8 | 81,3 | |
Niger | 45,5 % | 77,5 % | 93,9 % | 2014 | 19,1 % | 91,3 | 55,5 | |
Nigeria | 28,3 | 39,1 % | 71,0 % | 92,0 % | 2018 | 59,6 % | 104,3 | 53,4 |
Nordmazedonien | ≤5,0 | 3,4 % | 7,1 % | 17,9 % | 2018 | 97,8 % | 12,2 | 76,2 |
Norwegen | 0,3 % | 0,3 % | 0,4 % | 2018 | >99,9 % | 2,6 | 81,8 | |
Österreich | 0,6 % | 0,7 % | 1,0 % | 2018 | >99,9 % | 3,5 | 81,5 | |
Osttimor | 32,4 | 34,5 % | 60,2 % | 77,5 % | 2013 | 67,5 % | 49,7 | 68,1 |
Pakistan | 24,7 | 4,4 % | 35,6 % | 76,2 % | 2018 | 56,4 % | 78,8 | 67,7 |
Palästina | 1,0 % | 5,0 % | 23,6 % | 2016 | 19,4 | |||
Panama | 7,2 | 2,5 % | 6,3 % | 14,1 % | 2017 | 95,0 % | 16,4 | 78,6 |
Papua-Neuguinea | 27,8 | 38,0 % | 65,6 % | 86,9 % | 2009 | 64,2 % | 54,3 | 67,2 |
Paraguay | 7,5 | 1,2 % | 5,6 % | 18,6 % | 2017 | 95,6 % | 19,9 | 77,2 |
Peru | 8,0 | 2,2 % | 7,5 % | 20,6 % | 2019 | 94,5 % | 15,3 | 73,7 |
Philippinen | 16,8 | 2,7 % | 17,0 % | 46,9 % | 2018 | 96,2 % | 27,1 | 69,2 |
Polen | 0,2 % | 0,4 % | 1,1 % | 2018 | 99,8 % | 4,7 | 77,6 | |
Portugal | 0,3 % | 0,7 % | 1,7 % | 2018 | 95,4 % | 3,5 | 79,3 | |
Ruanda | 26,4 | 55,5 % | 79,7 % | 91,6 % | 2016 | 70,5 % | 38,5 | 60,1 |
Rumänien | ≤5,0 | 2,4 % | 5,1 % | 10,9 % | 2018 | 98,8 % | 9,0 | 75,1 |
Russland | 6,2 | 0,0 % | 0,4 % | 3,7 % | 2018 | 99,7 % | 7,7 | 70,3 |
Salomonen | 18,8 | 25,1 % | 58,8 % | 84,7 % | 2013 | 84,1 % | 25,8 | 75,3 |
Sambia | 57,5 % | 74,3 % | 87,2 % | 2015 | 63,4 % | 63,4 | 52,5 | |
São Tomé und Príncipe | 32,3 % | 70,1 % | 92,3 % | 2010 | 74,9 % | 33,8 | 64,9 | |
Schweden | 0,7 % | 0,9 % | 1,2 % | 2018 | >99,9 % | 2,9 | 82,1 | |
Schweiz | 0,0 % | 0,0 % | 0,1 % | 2018 | >99,9 % | 4,1 | 82,6 | |
Senegal | 38,0 % | 67,5 % | 88,1 % | 2011 | 55,7 % | 471,0 | 61,7 | |
Serbien | 0,2 % | 1,4 % | 9,2 % | 2013 | 98,1 % | 5,8 | 75,5 | |
Seychellen | 1,1 % | 2,5 % | 6,6 % | 2013 | 95,2 % | 74,7 | ||
Sierra Leone | 43,0 % | 76,0 % | 92,7 % | 2018 | 48,1 % | 113,5 | 58,2 | |
Simbabwe | 39,5 % | 63,8 % | 82,8 % | 2019 | 86,5 % | 56,4 | 58,0 | |
Slowakei | 0,2 % | 1,0 % | 2,4 % | 2018 | 99,6 % | 5,9 | 77,1 | |
Slowenien | 0,0 % | 0,0 % | 0,1 % | 2018 | 99,7 % | 2,3 | 78,1 | |
Spanien | 0,9 % | 1,3 % | 2,4 % | 2018 | 98,1 % | 3,3 | 81,7 | |
Sri Lanka | 0,8 % | 10,1 % | 40,4 % | 2016 | 92,6 % | 9,4 | 76,8 | |
Südafrika | 18,9 % | 37,6 % | 56,9 % | 2014 | 94,3 % | 43,3 | 63,1 | |
Sudan | 12,2 % | 44,0 % | 79,3 % | 2014 | 75,9 % | 65,1 | 64,1 | |
Südsudan | 35,0 – 49,9 | 42,7 % | 64,8 % | 84,8 % | 2009 | 31,9 % | 90,7 | |
Tadschikistan | 10,0 – 19,9 | 4,1 % | 17,8 % | 50,3 % | 2015 | 99,8 % | 43,1 | 67,7 |
Tansania | 25,0 | 49,4 % | 76,8 % | 91,8 % | 2017 | 80,3 % | 56,7 | 62,2 |
Thailand | 11,7 | 0,1 % | 0,3 % | 6,2 % | 2019 | 96,7 % | 12,2 | 74,7 |
Togo | 23,7 | 49,1 % | 73,2 % | 90,1 % | 2015 | 66,5 % | 75,7 | 65,0 |
Tschad | 39,6 | 38,4 % | 66,5 % | 86,3 % | 2011 | 40,2 % | 127,3 | 50,2 |
Tschechien | 0,0 % | 0,0 % | 0,2 % | 2018 | >99,9 % | 3,2 | 78,6 | |
Tunesien | 6,0 | 0,2 % | 3,0 % | 17,5 % | 2015 | 81,8 % | 13,6 | 76,1 |
Türkei | ≤5,0 | 0,4 % | 2,2 % | 10,2 % | 2019 | 95,0 % | 12,7 | 74,8 |
Uganda | 41,6 % | 69,6 % | 87,7 % | 2016 | 73,9 % | 53,0 | 55,4 | |
Ukraine | 6,8 | 0,0 % | 0,2 % | 2,5 % | 2019 | 99,8 % | 9,1 | 71,8 |
Ungarn | 0,2 % | 0,5 % | 2,0 % | 2018 | 99,1 % | 5,2 | 75,9 | |
Uruguay | ≤5,0 | 0,1 % | 0,4 % | 2,9 % | 2017 | 98,4 % | 9,2 | 77,2 |
Vanuatu | 13,1 % | 39,4 % | 72,4 % | 2010 | 85,2 % | 73,4 | ||
Venezuela | 22,2 | 9,2 % | 15,4 % | 31,3 % | 2006 | 95,4 % | 16,3 | 75,8 |
Vereinigte Staaten | 1,0 % | 1,2 % | 1,7 % | 2018 | >99,9 % | 6,5 | 79,8 | |
Vereinigtes Königreich | 0,3 % | 0,5 % | 0,9 % | 2017 | >99,9 % | 4,3 | 80,7 | |
Vietnam | 13,6 | 2,0 % | 8,4 % | 29,0 % | 2017 | 94,5 % | 21,6 | 73,4 |
Zentralafrikanische Republik | 43,0 | 66,3 % | 83,1 % | 92,8 % | 2008 | 36,8 % | 123,6 | 52,3 |
Zypern | 0,0 % | 0,2 % | 0,2 % | 2014 | 99,1 % | 2,6 | 78,3 | |
Welt | 9,3 % | 24,2 % | 43,5 % | 2017 |
Quellen:
Kaufkraft pro Tag in $: Weltbank
WHI 2021: Globalhungerindex
Alphabetisierungsrate: CIA Factbook
Kindersterblichkeit: Weltbank
Lebenserwartung: UN
Geld
Hunger als Folge von Armut
Neben dem Welthungerindex gibt es diverse andere Theorien und Maßstäbe, um Länder untereinander zu vergleichen. Viele davon orientieren sich an konkreten Zahlen und Geldeinheiten, zum Beispiel am Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder dem Pro-Kopf-Einkommen.
Nicht berücksichtigt werden bei all diesen Bewertungen aber die Lebensbedingungen und Chancen für die Menschen und ihre verschiedenen gesellschaftlichen Umgebungen. Es stellt sich die Frage, ob alle Menschen dieselben Voraussetzungen haben, um ihre Armut eigenständig beenden und so gegen ihren Hunger ankämpfen zu können.
Interessant ist daher der „Weltarmutsindex“, der auf dem Befähigungsansatz des indischen Ökonomen Armtya Sen beruht. Möchte man Armut und Reichtum bewerten, reicht laut Sen der Vergleich von finanziellen Ressourcen oder Wirtschaftswachstum nicht aus. Ebenfalls berücksichtigt werden müssen die Entwicklungsmöglichkeiten für jedes einzelne Individuum. Beispielsweise muss eine gute Gesundheit gegeben sein, um sich körperlich fit zu fühlen. Denn nur dann können wir lernen und arbeiten. Und durch Bildung und Erwerbstätigkeit können die Menschen letztlich ihre Armut und so auch ihren Hunger bekämpfen. Laut Sen sollten diese Voraussetzungen in der Bewertung von Lebenssituationen in den Ländern berücksichtigt werden.
HPI
Der Human Poverty Index (HPI)
Der Ansatz von Amartya Sen dient als Grundlage für den in den 1990er etablierten „Human Poverty Index“ (HPI). Dieser wurde seitdem jährlich von den Vereinten Nationen erstellt, um Wohlstand oder eben Armut verschiedener Länder darzustellen und in einer Rangliste festzuhalten. Berechnet wird der Wert anhand einer Formel, die Lebenserwartung, Bildung (anhand der Dauer des Schulbesuchs) und Einkommensindex in Relation setzt.
Im Jahr 2009 wurde HPI abgelöst durch den „Multidimensional Poverty Index“ (MPI) und konzentriert sich seitdem auf die Dimensionen Gesundheit, Bildung und Lebensstandard.