Wasserbeschaffung Afrika

Tansania

Tansania – beeindruckende Schönheit und atemberaubende Natur

Die Geburtsstunde der Vereinigten Republik Tansania mit der im Landesinnern gelegenen Hauptstadt Dodoma geht auf das Jahr 1964 zurück. Aus den Staaten Tanganijka und Sansibar erwuchs Tansania, wie wir es heute kennen und schätzen. Wer jemals das ostafrikanische Land Tansania bereist hat, weiß mit leuchtenden Augen von dem dort vorherrschenden sagenhaften Flora- sowie Faunareichtum zu erzählen. Mutter Natur zeigt sich gerade im ostafrikanischen Staat besonders ideen- und artenreich. Betrachtet man die großzügigen Ebenen des Serengeti-Nationalparks, überkommt den Besucher schnell Ehrfurcht und Demut.
In diesem kostbaren Landstrich haben die so genannten „Big Five“ ihren für sie bestimmten Lebensraum erhalten. Damit gemeint sind die Größen der Tierwelt: Elefant, Löwe, Leopard, Büffel sowie Nashorn, vom Aussterben bedroht und absolut schützenswert. Gerne werden gerade in diesem Gebiet faszinierende (Foto-) Safaris angeboten, welche die Besucher immer wieder aufs Neue aufhorchen lassen und in pure Entzückung versetzen.
Ein weiteres beeindruckendes Highlight der Region ist der Nationalpark am Kilimandscharo-Bergmassiv im Nordosten Tansanias. In dieser prominenten Lage erhebt sich auch Afrikas größter Berg Kibo. In Tansania leben etwa 60 Millionen Menschen. Alles in allem darf Tansania als stabiles, friedliches und religiös offenes Land bezeichnet werden. 

Informationen zum Land

Aktuelle Herausforderungen:

  • zunehmende Unterschiede zwischen Arm und Reich
  • zunehmende Privatisierung
  • Frustration der jungen Generation

Tansania - beeindruckende Schönheit und atemberaubende Natur

Ein stabiles und friedliches Land bezeichnet in Ostafrika. Bekannt für seinen Serengeti-Nationalparks am Kilimandscharo-Bergmassiv, zieht Tansania nicht nur Bergsteiger an. Touristen aus aller Welt kommen um in Safaris die unglaubliche Artenvielfalt zu bewundern.

KLIMA UND NATURSCHUTZ

In diesem kostbaren Landstrich haben die so genannten „Big Five“ ihren für sie bestimmten Lebensraum erhalten. Damit gemeint sind die Größen der Tierwelt: Elefant, Löwe, Leopard, Büffel sowie Nashorn, vom Aussterben bedroht und absolut schützenswert. Gerne werden gerade in diesem Gebiet faszinierende (Foto-) Safaris angeboten, welche die Besucher immer wieder aufs Neue aufhorchen lassen und in pure Entzückung versetzen.

BILDUNG UND ZUKUNFT

Tansania hat seit Jahrzehnten eine Schulpflicht, die den Prinzipien der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien als verbunden gilt. 2016 wurde ein Alphabetisierungsgrad von nahezu zwei Dritteln in der Bevölkerung ab 15 Jahren erhoben.

INTEGRATION UND TOLERANZ

In Tansania leben zu 99 Prozent afrikanische Ethnien, die sich in 130 verschiedene Volksgruppen gliedern. Den größten Anteil stellen die Sukama mit 12%, es folgen Nyamwezi, Hehe, Haya, Swahili, Chagga, Makonde. Nur 3% sind Massai. Hinzu kommen Einwanderungen aus Indien und den arabischen Ländern sowie wenige Nachfahren europäischer Kolonisten. Alle Weltreligionen sind in Tansania vertreten.

Derzeitige Lebensbedingungen in Tansania

Schule

Tansania hat seit Jahrzehnten eine Schulpflicht, die den Prinzipien der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien als verbunden gilt. Offiziell besuchen alle schulpflichtigen Kinder bis zum 15. Lebensjahr mindestens eine siebenjährige Primarschule. 

Seit 2002 wurde das Schulgeld abgeschafft, was insbesondere in ländlichen Gebieten zu einem Anstieg der Klassenstärken geführt hat. Jedoch kommt das Schulsystem nicht gänzlich ohne finanzielle Zuwendungen aus der Elternschaft aus. Offiziell dürfen diese Mittel nur für Verpflegung, Transport und Schuluniform verwendet werden, jedoch ist eine Zweckentfremdung der Mittel an der Tagesordnung. Eine bessere Schulbildung ist – nur gegen hohe Schulgebühren – auf den privaten und internationalen Bildungseinrichtungen des Landes zu beziehen. 

Für 2016 wurde immerhin ein Alphabetisierungsgrad von nahezu zwei Dritteln in der Bevölkerung ab 15 Jahren erhoben. Über 80% hatten wenigstens die Primarschule erfolgreich absolviert. Tansania hat mehrere Universitäten und andere höhere Bildungseinrichtungen. 

Medizin

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Tansania ist seit den 1960er Jahren von 43,6 auf heute 65,5 Jahre drastisch angestiegen. Mit 53 Promille Säuglingssterblichkeit und unter zehn Promille Müttersterblichkeit belegt das Land einen der obersten Ränge im Subsahara-Gebiet des Afrikanischen Kontinents. Nach westlichen Maßstäben beurteilt ist die Gesundheitsversorgung in Tansania dennoch prekär.

Ein deutscher Arzt betreut im Schnitt 260 Patienten, in Tansania sind es über 30.000. Ein großes gesundheitliches Problem ist immer noch die Malaria. Sie ist die häufigste Todesursache bei Kindern. AIDS ist auch in Tansania vertreten. Gerade junge Frauen sind betroffen, die kaum Chancen auf Bildung und einen qualifizierten Arbeitsplatz haben, in die Prostitution abrutschen und sich dort schnell infizieren. Zunehmenden Ärger bereitet auch COVID-19. Präsident Magufuli machte sich über die Schutzmaßnahmen der Nachbarländer lustig und warnte die Bevölkerung sogar vor der Impfung. 

Wasser

Auch Tansania kann, wie andere afrikanische Entwicklungsländer, dem Großteil seiner Bevölkerung noch nicht ausreichend Zugang zu sauberem Trinkwasser bieten. Das erscheint paradox, weil das Land, von Seen umgrenzt und von großen Flüssen durchzogen, eigentlich im Überfluss schwelgt. Jedoch fehlt es an der notwendigen Infrastruktur, das Wasser angemessen zu verteilen. Nahezu die Hälfte der Landbevölkerung und immer noch rund ein Viertel der Stadtbewohner haben deshalb keine saubere und sichere Trinkwasserversorgung, mit weit reichenden Folgen. Durchfall und Cholera grassieren wegen minderwertiger Kanalisierung und zu wenig Frischwasserzufluss, die Landwirtschaft kann mangels Bewässerung ihre volle Leistungsfähigkeit kaum entfalten.
Seit den 1990er Jahren hat sich die Zugangsquote zum Wasser jedoch immerhin von 46% auf bereits 62% im Jahre 2006 erhöht. In den Jahren 2000 bis 2012 hat der tansanische Staatshaushalt seine Ausgaben für die Infrastruktur nochmals verfünffacht. Weitere Maßnahmen sind bis ins Jahr 2025 geplant. Zusammen mit Geberländern, maßgeblich beteiligt ist hier auch Deutschland, hat die Regierung eine einheitliche Strategie erarbeitet. An Initiative fehlt es kaum, denn die meiste Zeit verbringen die Ministerien derzeit damit, eine Überschneidung oder Doppelerfüllung der vielfältigen Projekte zu vermindern. So kommt das Ziel einer nachhaltigen, klimaneutralen und für alle Bevölkerungsteile zugänglichen Versorgungsstrategie schon in greifbare Nähe und erfüllt nach afrikanischen Maßstäben jedenfalls durchaus Vorbildcharakter.

ErnäHrung

Dank der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Tansanias und der relativ geringen Nahrungsmittelknappheit im Lande, nämlich abseits der Dürre- und Hungergebiete Afrikas, ist das wohl bestehende Ernährungsproblem Jahr um Jahr auf dem Rückzug. Immer noch beklagenswert ist jedoch die in der Bevölkerung weit verbreitete Armut, die insbesondere die Versorgung mit ausreichend hochwertiger Nahrung täglich in Frage stellt. So belegt das Land im Welthungerindex den 95. Platz von insgesamt 117 Ländern. Fast die Hälfte der Menschen in Tansania müssen pro Tag mit weniger als 1,90 US-Dollar ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Die Ernährungssituation wird immer noch als „ernst“ betrachtet. Wegen hoher Armut ist die bezahlbare Nahrung eben nährstoffarm. Traditionell genießt die Landbevölkerung täglich Maisbrei und ein wenig Gemüse. Das macht satt, enthält aber nicht genügend Reserven, etwa für Schwangere und Heranwachsende. Nahezu eine halbe Million Kinder sind mangelernährt und leiden zum größten Teil unter Eisenmangel und Anämie, also Blutarmut. Damit verbunden sind Wachstums- und Entwicklungsstörungen.

Geographie

Geographie

Im Osten des Afrikanischen Kontinents, südlich der Sahara am Indischen Ozean gelegen, begrenzt im Norden der mächtige Viktoriasee das Land zum Nachbarn Uganda. Die Küstenregion ist von tropischer Vegetation geprägt und zwischen 16 und 64 Kilometer breit. Die westliche Grenze bildet der Zentralafrikanische Graben mit dem langgestreckten Tanganjika-See, während der Ostafrikanische Graben zentral durchs Land verläuft. Durch tektonische Brüche haben sich im Laufe der Erdgeschichte mannigfach Krater und Vulkane gebildet, wie der Mount Rungwe und der Mount Meru. Ebenso der höchste Berg Afrikas überhaupt, der Mount Kibo mit 5895 Metern. In der Umgebung erhebt sich das Kilimandscharo-Massiv an der Grenze zu Kenia. Der größte Nationalpark Afrikas, bekannt geworden durch den populären deutschen Naturforscher Bernhard Grzimek, die schon sprichwörtliche Serengeti – was in der Massai- Sprache übrigens einfach nur „weites Land“ bedeutet – liegt im Nordwesten des Landes Tansania.

Die Vegetation bilden die charakteristischen Schirmakazien und Baobab-Bäume in den Feucht- und Trockensavannen. Halbwüsten und Küstenebenen, teils mit ausgedehnten Mangrovensümpfen, prägen die übrige Landschaft. Das Land grenzt außerdem an Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo im Westen, außerdem an Sambia, Malawi und Mosambik im Süden. Seit der Unabhängigkeit von seiner letzten Kolonialmacht Großbritannien ist Tansania Mitgliedsstaat im „Commonwealth of Nations“. In Tansania werden heute etwa 125 Sprachen gesprochen, größtenteils Bantu, aber auch nilotische und kuschitische Dialekte. Ebenso haben arabische und indische Einwanderungen das Land sprachlich infiltriert. Als Verkehrssprachen herrschen heute das von der einst deutschen Kolonialverwaltung ausdrücklich geförderte Swahili und nachfolgend Englisch vor. Die größte Stadt, nicht Hauptstadt, aber Regierungssitz ist die Küstenstadt Daressalam. Weitere große Städte sind Mwanza, Arusha, Mbeya, Morogoro und Tanga. Insgesamt umfasst das Staatsgebiet fast eine Million Quadratkilometer.

Bildung

Geschichte

Die Küstenländer Ostafrikas gehörten bereits in der Zeit um Christi Geburt zum Netz eines stark befahrenen Fernhandels über das Rote Meer. Damals waren Verkehrswege noch durch die Segelschifffahrt geprägt. Mit der Swahilikultur ab dem achten Jahrhundert entstand eine Kette islamisch geprägter Städte des Handels entlang der Küste, die sich nach Süden hin bis Mosambik erstreckte. Die historische Hafenstadt Kilwa Kisiwani, etwa 280 Kilometer südlich von Daressalam auf einer Insel gelegen, konnte hier bis zum 16. Jahrhundert ihre Vormachtstellung behaupten. Erst das Eindringen der Portugiesen, die Stützpunkte für ihren eigenen Indien-Handel besetzten, brachte das Gleichgewicht ins Wanken. Nach Verdrängung der Portugiesen aus dem kenianisch-tansanischen Küstenraum nahm das Sultanat Oman im Osten der arabischen Halbinsel die vorherrschende Stellung ein.

Das Land wurde seit dem 18. Jahrhundert durch den ostafrikanischen Karawanenhandel dominiert, Schwerpunkt war die Sklaverei. Dieser Einfluss Omans wurde umso intensiver, als der Sultan seine Hauptstadt nach Sansibar verlegte.
Es folgten die Bemühungen der Deutschen um 1885, im Binnenland eine Kolonie zu errichten. Diese brach bereits drei Jahre später in einem Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung zusammen. Damit war der Weg frei für eine Militärintervention des Deutschen Reichs, das nun gewaltsam die Kolonie Deutsch-Ostafrika unter Einbeziehung der Länder Burundi und Ruanda errichtete. Im Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet schließlich von britischen und belgischen Truppen erobert und unter den Siegern verteilt. Dabei kam das tansanische Festland zunächst unter britische Herrschaft, nach dem Zweiten Weltkrieg unter Völkerbundsmandat und wurde schließlich als Treuhandgebiet von der UNO verwaltet. Im Jahre 1961 wurde Tansania in die Unabhängigkeit entlassen und fusionierte zwei Jahre später mit dem ebenfalls unabhängigen Sansibar.

1964 entstand daraus die „Vereinigte Republik Tansania“, ein sozialistisch geprägter Staat nach dem Vorbild der Sowjetunion. Minister- und Staatspräsident wurde Julius Nyerere. Mittelpunkt seines „afrikanischen Sozialismus“ war die Dorfgemeinschaft „Ujamaa“ als Produktions- und Verteilungskollektiv. Jedoch erwies sich dieses System als zu wenig produktiv und noch weniger skalierbar. Somit musste im Strudel der sich stetig verschlechternden Wirtschaftsbedingungen auch diese Vision scheitern. 1992 endete das Ein-Parteiensystem, ab 1995 fanden alle fünf Jahre demokratische Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Traditionell fällt es Tansania schwer, so wie vielen anderen Schwellen- und Entwicklungsländern Afrikas übrigens auch, Anschluss an die Leistungsfähigkeit westlicher Industriestaaten zu finden. Trotz hohen Vorräten an Rohstoffen sind die Reichtümer im Land heute immer noch sehr ungleich verteilt.

Ökonomie

Ökonomie

Tansania hat es in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer beachtlichen wirtschaftlichen Stabilisierung gebracht und gehört damit zu den dynamischsten Wachstumsmärkten auf der Subsahara-Region des Afrikanischen Kontinents. 2016 wurde ein Wirtschaftswachstum von über sieben Prozent gemessen. Das Pro-Kopf-Einkommen hat sich seit 2007 mehr als verdoppelt und beträgt heute 1.100 US-Dollar. Auch wenn das Einkommen immer noch ungleich verteilt ist, gehört Tansania bereits heute nicht mehr zu den „ärmsten“ Ländern der Welt.

Treibende Kräfte des neuen Wachstums sind die Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und das Baugewerbe. Offiziell wird die Arbeitslosigkeit mit circa 13 Prozent angegeben, jedoch darf die statistische Geltung dieser von staatlicher Seite genannten Zahlen bezweifelt werden. Der Anteil der Armen liegt immer noch bei knapp 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. Kernstück des Wohlstands ist der Bergbau, der sich auf Gold und Nickelerze, aber auch Uran und den Schmuckstein „Tansanit“ konzentriert. Außerdem wurden bedeutende Erdgasvorkommen entdeckt. Die primärwirtschaftliche Produktion erbringt mit Nilbarsch, Tabak und Cashewnüssen exportwürdige Erträge, während Kaffee und Baumwolle zunehmend an Bedeutung verlieren.

Politik

Herausforderung politische Stabilität

Als größte Quelle des sozialen Konfliktes zeichnen sich in jüngster Vergangenheit zunehmend die Unterschiede zwischen Arm und Reich ab. Durchaus erfolgreiche Wirtschaftsreformen der jüngsten Vergangenheit brachten marktwirtschaftliche Prinzipien, Privateigentum und Wettbewerb mit sich – und damit auch die Verdrängung der in der Konkurrenz Unterlegenen.
Hinzu kommt eine zunehmende Privatisierung im wirtschaftlichen und institutionellen Kontext, die das tansanische Volk zunehmend von Einflussnahme und Teilhabe ausschließt.

Gerade die jüngere Generation gewinnt dabei schnell den Eindruck, vom wirtschaftlichen Fortschritt abgeschnitten zu sein. Im Erziehungssektor dominieren mittlerweile die christlichen Kirchen, die muslimische Glaubensgemeinschaften sind auf die staatlichen Schulen angewiesen und erhalten dort durchweg eine geringere Bildung, was sich dann im Arbeitsmarkt fortsetzt. In diesem Gefälle treffen religiöse Konflikte auf einen fruchtbaren Boden.
Die Frustration, gerade der jungen, heranwachsenden Generation wird zunehmend größer und erzeugt schon den Eindruck einer christlich-kulturellen Vorherrschaft im Lande. Dieser Interessenkonflikt ließe sich auf Regierungsebene durch Verhandlungen lösen. Ungesteuert und ungeregelt beinhaltet er eine soziale Brisanz von noch nicht abzuschätzendem Ausmaß.

Quellen:

goruma.Tansania: Bevölkerung und Städte; URL: https://www.goruma.de/laender/afrika/tansania/bevoelkerung-staedte (zuletzt aufgerufen am 01.02.2022)

goruma. Tansania: Bevölkerung und Städte; URL: https://www.goruma.de/laender/afrika/tansania/bevoelkerung-staedte (zuletzt aufgerufen am 01.02.2022)

statista. Tansania: Gesamtbevölkerung von 1980 bis 2012 und Prognosen bis 2026 (in Millionen Einwohner); URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/372283/umfrage/gesamtbevoelkerung-von-tansania/ (Stand: 21.01.2022)